Ringele AG

Die Schweizer Ringele AG verarbeitet Bleche für hochkomplexe Systemlösungen in kleinen und mittleren Losgrößen und von einzigartiger Qualität. Das Unternehmen setzt dabei auf Spitzentechnologien und eine konsequente Umsetzung der LEAN-Philosophie.

Porträt

Lösungen in Blech

Die Ringele AG ist ein technologiegetriebenes Unternehmen, das hochkomplexe Produkte und Systeme aus Blechen für vielfältigste Anwendungen in unterschiedlichen Branchen herstellt. Dazu zählen die Medizintechnik, Automation, Mess- und Halbleitertechnik. Am Standort in Pratteln in der Schweiz arbeiten circa 200 Mitarbeitende. Mit moderner Spitzentechnologie werden eine Vielzahl von anforderungsreichen Fertigungsverfahren in höchster Präzision und Effizienz angewendet.

Die Ringele AG erreicht als Technologieführer eine sehr hohe Fertigungstiefe. Das Ziel ist, den Kunden als sogenannter „One-Stop-Shop" hochkomplexe Lösungen in Blech aus einer Hand anzubieten. In Verbindung mit einer konsequenten Umsetzung der LEAN-Philosophie führt dies zu einer höchst optimierten und effizienten Produktion. Damit kann das Unternehmen am Schweizer Standort die globale Wettbewerbsfähigkeit sichern und das wesentliche Kundenversprechen erfüllen: Lösungen in Blech für anspruchsvolle Anwendungen in einzigartiger Qualität.

Blech ist sehr flexibel einsetzbar und zu bearbeiten. Es ist ein zukunftsweisendes Material, das in Herstellung und Verarbeitung im Vergleich zu spanabnehmender Arbeit weniger Energie erfordert, Abfälle minimiert und auf diese Weise eine energieoptimalere Fertigung ermöglicht. Die Fertigungsschritte erfordern viel Erfahrung und handwerkliches Geschick.

Gründung in der Krise

Gegründet wird das Unternehmen im Jahr 1927. Die große Weltwirtschaftskrise der späten 1920er- und 1930er-Jahre wirft bereits ihre Schatten voraus, als sich die beiden gerade arbeitslos gewordenen Handwerker Hermann Zanker und Hans Ringele dazu entschließen, Metallwaren und kunstgewerbliche Produkte auf eigene Rechnung herzustellen. Gründungsort ist eine 50 m2 große Werkstatt mit mehr als bescheidener Maschinenausrüstung in der Hohlen Gasse 12 in Binningen.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges beschäftigt das Unternehmen vier weitere Mitarbeiter, aufgrund der kriegswirtschaftlichen Vorschriften werden ausschließlich Stahlblech und Leichtmetall verarbeitet, das Sortiment verschiebt sich vom kunstgewerblichen hin zum technischen Bedarf. Nach dem plötzlichen Tod des Gesellschafters Hermann Zanker wird die Firma unter der Bezeichnung „Ringele+Co" weitergeführt.

Im Jahr 1961 erfolgt die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft, die heutige Ringele AG. Das Unternehmen zieht nach Bottmingen um, beschäftigt mehr als 60 Mitarbeiter und erarbeitet sich mit dem „Prinzip der Qualitätsarbeit" einen guten Ruf im In- und Ausland.

1995 wird die heutige Ringele AG mit 78 Mitarbeitern im Rahmen einer Nachfolgeregelung von Andreas Zurbrügg und Urs Leuenberger übernommen. Die Manager investieren in die Maschinenausstattung, treiben wichtige Industriezertifizierungen voran und starten die Expansion in neue Branchen, zum Beispiel die Medizin- und Halbleitertechnik. Zuletzt wurde in einem 15 Jahre währenden Prozess die LEAN-Philosophie in der Produktion und der Verwaltung konsequent umgesetzt. Außerdem wird nachhaltig in die weitere Automatisierung der Produktion investiert. Jüngst wurden die ersten vollautomatisierten Linien in Betrieb genommen, die eine Produktion rund um die Uhr ermöglichen. Zudem integriert man bei der Ringele AG auch Spezialverfahren in die eigene Produktion, um möglichst unabhängig von Zulieferern zu agieren und so das eigene Qualitätsversprechen als One-Stop-Shop halten zu können.

Informationen

Anwendung

Ringele fertigt die Produkte, die andere Wettbewerber nicht herstellen können. Mit diesem Selbstverständnis bearbeitet die Ringele AG hochkomplexe Aufträge in jährlichen Losgrößen von einem bis 30.000 Stück. Die Lösungen werden in engem Austausch mit den Kunden entwickelt. Ringele bringt dabei sein einzigartiges Know-how und auch eine große Hartnäckigkeit bei der Suche nach dem am besten geeigneten Material und der optimierten Fertigung ein.

Eine hohe Reputation am Markt erwarb sich das Unternehmen mit seiner Hartnäckigkeit bei der Entwicklung von prozesssicheren Lösungen in der Produktion. Ein Beispiel dafür sind Sterilisationskassetten. Diese Behälter werden für die Aufbewahrung von medizinischem Operationsbesteck eingesetzt. Sie bestehen aus gelochten und gebogenen Blechen und kommen in einem hochsterilen Umfeld zum Einsatz. Das stellt hohe Anforderungen an das Material und die Form: Die Behälter müssen leicht zu reinigen und widerstandsfähig gegen die hohen Temperaturen in der Sterilisation sein. Die Bleche werden gestanzt, umgeformt, geschweißt, elektropoliert und montiert. Das elektrochemische Verfahren des Elektropolierens eignet sich perfekt für gut zu reinigende Oberflächen, die möglichst keine rauen Stellen aufweisen dürfen. Für die Anwendung in der Medizintechnik ist das besonders wichtig, da sich dadurch die Anhaftungsmöglichkeiten für Keime verringern.

Ein weiteres Produkt ist ein Maschinengestell für die Automatisation in der Kabelverarbeitung mit sehr komplexen Einbauten. Für dieses Gehäuse werden Bleche mit sehr geringen Toleranzen abgekantet, geschweißt, gebogen, beschichtet und mit elektronischen Komponenten montiert.

Märkte

Die Ringele AG bedient überwiegend den Schweizer Markt. Die Kunden sind mittelständische Unternehmen und auch multinationale Konzerne mit weltweiten Absatzmärkten – damit finden viele Produkte der Ringele AG den Weg ins Ausland. Weitere Kunden hat die Ringele AG in Deutschland und Österreich. Die Wachstumsstrategie ist vor allem auf Abnehmer im deutschsprachigen Europa ausgerichtet. Hier gibt es noch beträchtliches Potenzial durch die Expansion in neue Branchen und Sektoren sowie durch konsequente Anstrengungen in der Neukundengewinnung.